Baby im Elternbett

sicher schlafen im Familienbett

Mit dem Baby im Elternbett schlafen? Was für manche nach schlaflosen Nächten klingt, ist für andere die optimale Lösung, um das Bedürfnis nach Geborgenheit und Nähe zu stillen und beruhigt schlafen zu können. Bereits in der Schwangerschaft verändert sich der mütterliche Schlaf, der durch mehrmalige Toilettengänge und Gedanken des Öfteren für Unterbrechungen sorgt. Beispielsweise Gedanken um den bestmöglichen Schlafplatz ihres Babys. Es werden die Stiftungwaren- und Ökotestergebnisse der bestbewertetsten Babymatzratzen und Schlafsäcke verglichen, nach den hübschesten Babybetten, Bettwäsche und Betthimmel gegoogled. Alles soll perfekt hergerichtet sein, wenn Babylein das Licht der Welt erblickt.

Ist das Baby aber erstmal geboren, ist alles oft anders als erwartet und die lang geplanten, liebevoll hergerichteten Schlafmöglichkeiten gefallen dem kleinen Erdenmenschlein nicht. Warum auch? Schließlich hatte es 9 Monate den reinsten Luxus in Mamas gemütlichen Bauch. Es fühlte sich rundum sicher, wohl und geborgen. Es spürte Mamas Herzschlag, ihre Bewegungen, ihren Atem und genau das ist es, was es auch nach der Geburt für einen erholsamen Schlaf braucht und einfordert.

Babys brauchen die mütterliche Nähe und nur diese lässt sie sicher und geborgen schlafen. Vielen Babys ist selbst ihr Platz im Beistellbettchen zu weit entfernt von ihrer geliebten Mama. Die u.a. medial so schön dargestellten Bilder von Babys, die in sich ruhend in ihren Bettchen liegen und herumdösen, ist nicht real. Die übermüdeten Eltern bekommen das schnell zu spüren und versuchen alles, um gemeinsam mit ihrem Baby eine Schlaflösung zu finden, um ein paar Stunden Schlaf zu bekommen. Dies ist oft der Anfang des Schlafens im gemeinsamen Familienbett, wenn sich die Eltern nicht von irgendwelchen schlechten Ratgebern beeinflussen lassen, ihr Baby alleine in den Schlaf zu trainieren. Babys in den Schlaf schreien zu lassen, ist nicht nur grausam, sondern kann langfristig zu psychischen Belastungen führen.

Mit Baby im Elternbett: Geborgenheit oder Risiko?

Während sich die meisten Kulturen auf der Welt darin einig sind, dass Kinder zum Schlafen ins elterliche Bett gehören und es genauso als Selbstverständlichkeit empfinden, wie, dass sich Eltern ein gemeinsames Bett teilen, gibt es hierzulande oft noch kontroverse Diskussionen darüber, wo Kinder schlafen sollten. Nicht nur, dass manch einer davon ausgeht, man könnte sein Kind verwöhnen und es müsse frühzeitig lernen selbstständig zu werden, sondern wird Eltern zudem oft bereits im Krankenhaus dazu geraten, ihr Kind im eigenen Bett schlafen zu lassen, um es u.a. vor dem plötzlichen Kindstod zu schützen. Im Gegenteil sind Eltern, deren Kinder in ihrer unmittelbaren Nähe schlafen, instinktiv viel achtsamer und können somit schneller auf die Bedürfnisse ihrer Kinder eingehen und sie besser schützen, als wenn sie in ihrem eigenen Bettchen schlafen würden.

Plötzlicher Kindstod (SIDS)

Kann das Schlafen mit Baby im Elternbett zur Gefahr werden?

 

Das Phänomen des plötzlichen Kindstodes, tritt bei Säuglingen und Kleinkindern im Alter von 0-3 Jahren auf. Laut Statistik ist das Risiko ca. um den 3. –  6. Lebensmonat am höchsten.

Wobei handelt es sich genau beim plötzlichen Kindstod?

Unter SIDS versteht man, wenn ein Kind, welches man bei bester Gesundheit zu sein glaubt, plötzlich und unerwartet stirbt und alle anderen Todesursachen ausgeschlossen sind. Warum das passiert, ist weitestgehend unerklärt.
Allerdings gibt es von Studien zusammengestellte Risikofaktoren, wonach neben der Überhitzung die Tiefe des Schlafes eine tragende Rolle spielt. Das SIDS Risiko ist also umso höher, je tiefer das Baby schläft. Demzufolge kommt auch die Feststellung, dass Kinder, die im Schlaf einen Schnuller benutzen, automatisch weniger tief schlafen und das SIDS Risiko somit geringer ist.

Genauso haben auch Kinder, die im Elternzimmer oder Elternbett schlafen, einen leichteren Schlaf. Sie hören die Atmung der Eltern und sind ebenso anderen Reizen und Geräuschen ausgesetzt. Daher kann man Co-Sleeping als eine SIDS Prophylaxe sehen, wenn man sich an ein paar Sicherheitsvoraussetzungen hält.

Voraussetzung für einen sicheren Schlaf im Familienbett

  • Möchtet ihr euer Baby im Elternbett schlafen lassen, sollte die Größe der Liegefläche so groß sein, dass alle Beteiligten genügend Bewegungsfreiraum haben.

 

  • Ist ausreichend Platz vorhanden, läuft das Baby nicht Gefahr, von der Bettdecke eines Elternteils zugedeckt zu werden und ist ohne Kissen und im leichten Schlafsack gut gebettet. An warmen Sommertagen braucht man nicht einmal diesen.

 

  • Keine dicken Decken, keine dicken Kissen verwenden.

 

  • Raucher sollten nicht neben dem Kind schlafen. Ausgeatmete Luft enthält Nikotin- und Schadstoffreste, welche vom Kind eingeatmet werden könnten.

 

  • Keine Beruhigungsmittel, Drogen oder Alkohol und Substanzen die das Bewusstsein beeinträchtigen können.

 

  • Die Schlafunterlage sollte eine feste Matratze sein.

 

  • Keine Kuscheltiere im Bett.

 

  • Keine hochflorigen Felle unter dem Baby.

 

  • Die Temperatur im Schlafzimmer sollte zwischen 16-18 °C betragen. Im Familienbett ist es wärmer, als allein im Kinderbett. Zieht euer Baby also nicht zu warm an. An heißen Sommertagen beispielsweise reicht ein Body und ein Baumwolltuch als Decke oder ein dünner Schlafsack völlig aus.

 

  • Sichert das Schlaflager so ab, dass euer Baby weder herausfallen, sich einklemmen oder irgendwo hineinrutschen kann. Lücken zwischen zwei Matratzen kann man mit einer Nestchenrolle oder einem passenden Schaumstoffzuschnitt schließen.

 

  • Ein Neugeborenes sollte nur neben der Mutter liegen und nicht zwischen den Eltern. Während Väter eher wie Steine schlafen und im Schlaf versehentlich das Baby bedecken könnten, haben stillende Mütter eine andere Hormonlage und einen leichteren (Ammen-)Schlaf, welcher die Sicherheit des Babys gewährleistet. Das Gleiche gilt für ältere Geschwisterkinder. Sie könnten sich im Schlaf evtl. auf das Baby rollen, es hauen oder treten.

 

  • Matratzenlücken mit Wolldecken, Nestchenschlange, Schaumstoffzuschnitt etc. ausfüllen.

 

  • Sobald euer Baby mobiler geworden ist, solltet ihr an eurem Bett zusätzlich einen Rausfallschutz anbringen.

 

  • Zeigt euren Krabbelkindern den sichersten Weg, wie sie vom Bett klettern können: rückwärts mit den Füßen voran.

 

  • Wasserbetten werden nicht empfohlen, da die Babys in den Liegevertiefungen der Eltern einsinken könnten.

 

  • An Adipositas erkrankte Eltern mit Schlafapnoe sollten ihr Baby am besten im Beistellbett schlafen lassen.

 

  • Sind alle Punkte beachtet, steht dem sicheren Schlafen im Familienbett nichts mehr im Wege.

Familienbett mit Baby und Kleinkind

Ihr braucht euer älteres Kind nicht aus dem Familienbett zu verbannen, sobald sich ein Geschwisterchen auf den Weg macht. Es wird zwar empfohlen Babys unter einem Jahr nachts nicht direkt neben dem Geschwisterchen schlafen zu lassen, aber ab einem Jahr stellt das wohl keine Gefahr mehr dar. Legt ihr eine Begrenzung (z.B. duch Kissen oder Nestchenschlange) zwischen Baby und dem älteren Geschwisterkind, kann man sie auch beruhigt von Anfang an nebeneinander schlafen lassen.

Mit einer Begrenzung zwischen den Geschwistern verhindert man, dass sich das ältere Geschwisterchen im Schlaf auf das Baby rollt.

Nach eigener Erfahrung, braucht man ab ca. einem Jahr keine Begrenzung mehr. Das jüngere Geschwisterkind hat sich dann einfach weggedreht, sobald es den Fuß des Bruders plötzlich vor der Nase liegen hatte. Zumeist liegen die beiden eng aneinandergekuschelt beieinander und dreht sich einer von beiden weg, rutscht der andere gleich wieder näher ran. Einfach süß das anzuschauen. Das Schlafen im gemeinsamen Familienbett stärkt die Bindung unter Geschwisterkindern ungemein und die Nähe zueinander tut ihnen sehr gut.

Familienbett

Wie groß sollte ein Familienbett sein?

Während man sich mit einem Säugling noch problemlos ein 160 – 180cm breites Bett teilen kann, kann es mit zunehmenden Alter und Mobilität der kleinen Schätzchen, oder weiteren Familienzuwachs zunehmend unbequemer werden. Wenn man auf das gemeinsame Muckeln nicht verzichten möchte, kann man sich z.B. ein weiteres Bett an das Elternbett stellen, oder sich identische Betten kaufen, wenn man sich eine klare Linie im Schlafzimmer wünscht. Dabei ist darauf zu achten, dass die Lücke zwischen den Matratzen gut ausgefüllt ist. Dazu kann man sich eine Nestchenrolle, zusammengerollte Decken oder einen Schaumstoffzuschnitt in die Lücke zwischen die Matratzen legen.

Alternativ können handwerklich geschickte Menschen sich ein Familienbett selber bauen. Bei uns findet ihr einige Familienbett Bauanleitungen und auch sonst gibt es viele schöne Ideen im Internet.

Wenn ausreichend finanzielle Mittel vorhanden sind, kann man sich natürlich auch ein extra angefertigtes Familienbett kaufen, sei es beim nächsten Tischler oder online bei einem Familienbetthersteller.

Viele machen es sich allerding auch ganz einfach und gestalten sich ein hübsches Matratzenlager. Für eine bessere Luftzirkulation kann man unter die Matratzen noch ein Lattenrost legen. Bei dieser Lösung braucht man sich auch keine Gedanken über einen Rausfallschutz machen, denn, wer hier aus dem Bett fällt, fällt nicht tief.

Familienbett Inspirationen

Wunderschöne Familienbett Ideen. Aus zwei mach eins Familienbetten von IKEA.

 

Zusätzliche Sicherheit mit Babyphone

Manchmal möchte man mal kurz etwas Haushalt erledigen, während das Baby schläft oder die Zeit nutzen, um einmal schnell zu duschen, das Mittagessen vorzubereiten, mit Geschwisterkindern zu spielen oder einfach mal in Ruhe eine Tasse Tee zu trinken. Um für ihre Babys dennoch immer schnell in Reichweite zu sein und jede kleinste Unruhe zu bemerken, während sie gerade mit anderen Dingen beschäftigt sind, eignen sich viele Eltern ein Babyphone* an. In vielen Situationen, kann man sein Baby natürlich auch einfach im Tragetuch schlafen lassen und hat es so immer bei sich und auch zum Duschen nehmen viele Mütter ihre Babys mit ins Bad und legen sie solange auf dem Boden, auf eine weiche Unterlage. Aber ist das Baby mal im Bett eingeschlafen, will man es ja auch nicht immer unbedingt extra rausholen und evtl. unnötig wecken, wenn man gerne ein paar Dinge erledigen möchte. Daher ist ein Babyphone doch schon eine sehr praktische Sache. Auch bspw., wenn man abends mal etwas Zweisamkeit mit seinem Partner, oder einen gemütlichen Videoabend verbringen möchte, fühlen sich viele Eltern mit Babyphone sicherer.

Mit einem Babyphone seid ihr eurem Nachwuchs so nah, dass ihr jedes Gähnen, jeden Laut und sogar jede Bewegung eures Babys wahrnehmen könnt, selbst wenn ihr euch nicht im gleichen Raum wie euer Baby befindet! Hochwertige Babyphones verfügen über eine hohe Reichweite und eine sehr gute Übertragungsqualität. Viele überwachen zudem die Temperatur im Schlafzimmer und manche können mit hochsensibelen Sensormatten, die unter die Matratze gelegt werden, jede kleinste Bewegung des Babys wahrnehmen, ja sogar den Atem. Manche Eltern bevorzugen ein Babyphone mit Videoüberwachung. Mit dieser Funktion hat man sein Baby auch jederzeit im Blick. Mit einem Babyphone fühlen sich viele Eltern einfach etwas sicherer, gerade in der Anfangszeit. Es ist aber kein MUSS.

Wasserdichte Matratzenauflagen schützen vor nächtlichen Fauxpas

Auslaufende Windeln in der Nacht können schon mal öfter vorkommen, wenn man nicht gerade windelfrei praktiziert. Und auch mit windelfrei, kann ab und an mal etwas daneben gehen. Es ist also ratsam eure Matratzen vor auslaufenden Windeln zu schützen. Kommen die Kinder in das Alter, wo sie keine Windeln mehr tragen wollen, passieren nachts ab und an auch nochmal ein paar kleine Ausrutscher. Dazu empfehlen sich wasserdichte Matratzenauflagen*. Sie lassen die Feuchtigkeit nicht in die Matratzen eindringen. Es sei denn, das Kind schläft genau zwischen zwei Matratzen. Da Matratzenschoner nur auf der Matratze liegen, dringt die Feuchtigkeit in so einem Fall genau zwischen den Matratzen ein. Von daher ist eine Matratze mit abnehmbaren Bezug im Familienbett Gold wert.

Windelfrei Familienbett praktizierende Eltern sollten sich vielleicht zusätzlich eine Moltonauflage anschaffen und diese auf das Bettlaken legen. Beachtet ihr die Zeichen eures Kindes genau, versteht ihr meistens innerhalb von kürzester Zeit seine Singnale und wisst sofort, wann es sein kleines oder großes Geschäft verrichten möchte.

Sicherheit im Familienbett

Unser Fazit

 

Aus unserer Sicht als Co-Sleeping Familie mit drei Kindern ist das Schlafen im gemeinsamen Familienbett absolut in Ordnung und sogar empfehlenswert, das Baby mit im Familienbett schlafen zu lassen, wenn man die oben genannten Tipps für die optimalen Schlafbedingungen beachtet.

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